Wie die Menschen des Orients feiern
So verschieden die Kulturen sind, so hat auch jede ihre eigene Art, sich zu amüsieren und zu feiern. Während bei uns westlich geprägten Menschen beispielsweise der Genuss von alkoholischen Getränken ein weitestgehend fester Bestandteil der meisten öffentlichen und auch privaten Feiern ist, wird dies im gesamten arabischen Raum aus religiösen Gründen untersagt. Das einzige stärkere berauschende Mittel, das auch in einigen Regionen des arabischen Raumes geduldet wird, ist das sogenannte Kat. Nichtsdestotrotz wissen auch die Menschen des Orients sich zu amüsieren.
Traditionelle Speisen und Festmale
Zu einem jeden typisch orientalischen feierlichen Anlass gehört auch, dass man seine Gäste mit kulinarischen Genüssen verwöhnt. Und das Wichtigste dabei ist, dass man sich Zeit nimmt. Bei den Nomadenvölkern und Beduinen lässt man sich dazu seit jeher auf Teppichen und Kissen nieder, sitzt in geselliger Runde beieinander und unterhält sich. Sehr verbreitet und beliebt sind auch die traditionellen Kelim Teppiche, die mit der Hand geknüpft werden. Mittlerweile sorgen sie in immer mehr modernen Wohnzimmern für mehr Gemütlichkeit. Auf ihnen vertreiben sich die Feiernden auf verschiedene Art die Zeit. Man trinkt Tee oder Kaffee getrunken oder nimmt Speisen zu sich.
Orientalische Köstlichkeiten
Zu den Highlights der libanesischen und syrischen Küche beispielsweise gehört der sogenannte Taboulé. Es handelt sich um einen Salat auf Bulgur- oder Couscous-Basis. Weitere Zutaten sind glatte Petersilie, gehackte Tomaten und ein paar Frühlingszwiebeln. Für mehr Feuchtigkeit sorgen etwas Wasser, Olivenöl und eine Spur Zitronensaft. Als Würze dienen frische Pfefferminze sowie Salz und Pfeffer. Bei vielen der traditionell arabischen Gerichte sind Dips wie Hummus und verschiedene Gemüse Hauptbestandteil. Und zu fast jeder Mahlzeit werden Fladenbrote gereicht. Bei besonderen Feiern wird auch gern mal ein Lamm geschlachtet. Eine weitverbreitete Art der Zubereitung vieler festliche Speisen ist die schonende Garung in der Tajine. Weitere Gaumenfreunden, die das Festmahl abrunden, sind das auch in der Türkei sehr beliebte Baklava oder ähnliche süße Verführungen wie gezuckerte Früchte.
Musik, Bauchtanz und Wasserpfeife
Wo Menschen feiern, da wird auch musiziert und getanzt. Der bekannteste Tanz des Orients – der Bauchtanz – wird durch die Livemusik musizierender Männer begleitet. Die aufreizend spärlich bekleideten Damen tanzen leichtfüßig in erotisch anmutenden Bewegungen. Dabei führen sie verschiedenste Choreografien vor und ziehen die Blicke immer wieder auf ihre Hüften, die sie passend zu den Rhythmen in gekonnten Schwüngen heben und senken. Jeden ihrer Schritte kann man hören, denn ihre Kleider sind mit unzähligen kleinen metallenen Schmuckelementen reich verziert und sie tragen Glöckchen an den Füßen. So werden sie schon fast selbst zum Instrument. In feierlicher Stimmung sitzen die Gäste zusammen, während sie applaudieren und den Klängen lauschen. Und nach den musikalischen Vorführungen der folkloristischen Tänze gönnt man sich auch gern noch die eine oder andere Wasserpfeife.