Komödien und Tragödien des römischen Theaters
Schon vor dem zweiten Jahrhundert vor Christus etablierte sich in Rom eine Theaterkultur. Kern dieser Unterhaltungsform waren in seiner Frühphase eine Aneinanderreihung von Obszönitäten. Einen dramaturgische Handlung gab es nicht, stattdessen handelten die Stücke von Ehebrüchen, roher Gewalt, dem vermeintlich dummen Pöbel und manchmal auch Mord. Das Vokabular war vulgär, sodass Kraftausdrücke bald zur Quintessenz dieser Vorführungen gehörten. Diese niveaulosen, aber höchst unterhaltsamen Stücke wurden als Mimus bezeichnet.
Die römische Komödie und ihre vier Tölpel
Die Atellane war hingegen eine Komödie, deren Protagonisten immer dieselben Charaktere waren. Kennzeichen der Charaktere war eine unverwechselbare Maske. Maccus ist ein Volltrottel, der kein Fettnäpfchen auslässt und auf jede Finte reinfällt. Die Maske wies eine lange Hakennase und einen idiotischen Gesichtsausdruck mit wenigen, vorgeschobenen Zähnen auf. Genauso dumm ist Bucco, der jedoch durch seine Körperfülle und seine vorlaute Art besticht. Manduccus ist hingegen ein Charakter, der den anderen durch seine Pfiffigkeit überlegen ist. Ein wahres Ekelpaket ist der alte, gieprige Pappus, der jedoch auch nicht mit Intelligenz glänzen kann.
Die Römer konnten sich wahrscheinlich köstlich über die Stücke amüsieren, die zumeist Alltagssituationen zum Inhalt hatten.
Die römische Tragödie
Weniger beliebt waren die Tragödien nach griechischem Vorbild, schwere Kost, die aufgrund ihrer anspruchsvollen Handlungsstrukturen und den pathetischen Themen nur schwer mit den Gladiatorenkämpfen und den Wagenrennen mithalten konnten. Die Dramen dauert zumeist mehrere Stunden an. Um ein völliges Verschwinden der Tragödie zu verhindern, wurde das Konzept überarbeitet. Die Dialoge wurden gekürzt und andere langweilige Passagen wurden vollkommen herausgeschnitten. Ein Orchester spielte einfache Lieder, die möglichst häufig wiederholt wurden, sodass aus ihnen bald Volkslieder wurden.
Eine Besonderheit der neuen Aufmachung war, dass es nunmehr nur einen stummen Schauspieler gab. Kommentiert wurde die Handlung von einem Chor.